„Demokratie heißt Meinungsvielfalt“ - Abschlussveranstaltung „Partnerschaft für Demokratie“ des Bundesprogramms
Neustadt. „Tendenzen zum Rechtsextremismus sind in Deutschland und Europa spürbar“, sagte Bürgervorsteher Sönke Sela auf der Abschlussveranstaltung „Partnerschaft für Demokratie“ des Bundesprogramms „Demokratie leben - Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ in der Buchhandlung „Buchstabe“. Um so wichtiger sei es, junge Menschen präventiv auf den Weg der Demokratie zu bringen.
Eine Aufgabe, der sich die Stadt Neustadt in Holstein seit 2007 verschrieben hat. „Wir sind die einzige Stadt in Schleswig-Holstein, die seit Beginn des Bundesprogramms durchgehend gefördert wird. Dies zeigt deutlich das Herzblut der Akteure“, meinte Sönke Sela und ergänzte, dass man sich der Völkerfreundschaft verpflichtet fühle und für ein tolerantes, demokratisch gelebtes Zusammensein stehe, in dem sich Demokratie durch Meinungsvielfalt auszeichne.
„Wir arbeiten weiter an dem Ziel, eine offene, tolerante Neustädter Gesellschaft zu schaffen“, betonte Mano Salokat als 1. Vorsitzender vom Kinder und Jugend Netzwerk Neustadt. Er nannte das Bundesprogramm einen wichtigen Baustein bei der Realisierung dieses Vorhabens.
2018 standen der Koordinierungs- und Fachstelle unter der Leitung von Karl-Heinz Schumacher insgesamt 95.000 Euro, davon 85.000 Euro aus Bundesmitteln, zur Verfügung. Mit dem Geld konnten 19 Einzelprojekte umgesetzt werden. Für das Haushaltsjahr 2019 wird mit einem Finanzvolumen von 98.000 Euro geplant.
Nach dem offiziellen Part kam ein Mann zu Wort, der wie kaum ein Zweiter aus dem rechten Milieu berichten konnte. Kai Scheffler verbrachte 17 Jahre im Rechtsextremismus. Der 44-Jährige war Gründer und Anführer der Neonazi-Organisation „Freies Netz Mitteldeutschland“ und stieg bis zum stellvertretenden NPD-Landesvorsitzenden in Sachsen auf. Heute ist Kai Scheffler aktiv bei EXIT-Deutschland, einer Initiative, die Menschen hilft, die mit dem Rechtsextremismus brechen und eine neue Perspektive suchen, und betreibt authentische Prävention. Als Aussteiger aus der rechtsextremen Szene schilderte er persönliche Erlebnisse und berichtete sehr emotional und rhetorisch brillant, wie er anfällig für rechtes Gedankengut wurde, aber auch wie er 2014 den Absprung schaffte. (mg)

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